Verständnis von Salafismus

Unsere Welt ist in vieler Hinsicht sehr polarisiert. Es bestehen viele – oft scheinbare – Gegensätze; viele Gruppierungen grenzen sich oft scharf voneinander ab. Manchmal verstärken auch die Konflikte im Nahen Osten Polarisierungen in Deutschland.

Radikale Salafisten versuchen, die gesellschaftliche Polarisierung und die politischen Konflikte zu nutzen, um Menschen von ihrer Sichtweise zu überzeugen. Sie bieten eine schwarz-weiße Weltsicht an, in der Religion als politisches Werkzeug verwendet wird. Religion und religiöse Begriffe werden dafür häufig von ihrem historischen Kontext isoliert und im Sinn dieser schwarz-weißen Weltsicht verwendet. Eine solche vereinfachende Weltsicht kann dann nicht (mehr) toleriert werden, wenn dadurch Gewalt gerechtfertigt werden soll.

Zudem schaffen radikale Salafisten es häufig, (vor allem junge) Menschen zu überzeugen, die sich in einer Situation der Verunsicherung befinden. Die Gründe für Verunsicherung sind äußerst vielfältig und oft miteinander verwoben: Manche Menschen haben Diskriminierung erfahren, andere fühlen sich allein und isoliert  oder befinden sich in einer Identitätskrise. Wieder andere schaffen es nicht, eine Lebensperspektive für sich zu entwickeln. Eigene traumatische Erfahrungen – nicht zuletzt aus Kriegsgebieten – können hinzutreten. Schließlich kann auch der Einfluss von Freunden – teils auch virtuellen aus dem Internet – sehr wirkmächtig werden.

Die Anlaufstelle Wegberater hilft den Betroffenen und sucht mit ihnen zusammen einen Weg, wie es weitergehen kann.